Bordeaux – Heimat der Chateaux
Bordeaux Weine sind bekannt für Ihren tiefen und komplexen Geschmack. Winzer aus Regionen rund um Bordeaux im Süden Frankreichs stecken ihr ganzes Herzblut in die Produktion des edlen Qualitätweins. Bordeaux zählt zu einen der ältesten und berühmtesten Weinbaugebieten der Welt.
Im Anbaugebiet Bordeaux wird überwiegend Rotwein produziert – das Verhältnis gegenüber Weißwein beträgt dabei 6:1. Mit der Herstellung des Bordeaux geht eine lange Tradition und hohe Kunst einher. Ungefähr 3000 Châteaux aus dieser Region beschäftigen sich schon seit Generationen mit der Produktion des Weins.
Bordeaux und seine Ortschaften
Bordeaux ist mit 120.700 Hektar das weltweit größte zusammenhängende Anbaugebiet für Qualitätswein. Das Anbaugebiet umfasst die für den Qualitätswein geeigneten Lagen in den Départements Gironde in Südfrankreich. Man unterteilt die Region in fünf unterschiedliche Gebiete: Médoc, Graves, Entre-Deux-Mers, Libournais, Blayais/Bourgeais. Die größten Rotweinanbaugebiete sind dabei das Médoc, die besten Gebiete von Graves mit Pessac-Leognan am Garonne-Südufer, sowie St. Emilion, und Pomerol am Nordufer des Flusses Dordogne.
Die Vegetation im Bordeaux
Differenzierte Vegetationen in den Regionen sorgen für eine unterschiedliche Qualität der Weine. Dennoch zählt Bordeaux zu einer der reichsten Weinquellen der Welt. Die Nähe zum Meer und die vielen Flüsse sorgen für ein gemäßigtes und stabiles Klima. Der nahe Atlantik sorgt dabei für ein mildes, ausgeglichenes Klima ohne große Temperaturschwankungen. An den Küstengebieten und den südlichen Départements schirmen dabei Wälder das Gebiet von zu starkem Niederschlag und salzhaltigen Winden ab. Die Sommer und Herbste sind weitesgehend warm und sonnig – ideale Bedingungen für die Reifung der Reben.
Der Boden des Weinanbaugebiets besteht größtenteils aus sandigem Schwemmlandkies. Dieser Kiesboden tritt am stärksten in den Regionen Graves, in Sauternes und im Médoc zutage. Da die Kiesbänke einen warmen Boden mit gutem Wasserabzug bieten, wachsen 1ers Crus hauptsächlich auf Kiesbänken in NO-Lage, wo die Kiesschicht am mächtigsten ist. In Saint-Emilion und Pomerol herrschen rauere Klimabedingungen und auch die Bodenbeschaffenheit unterscheidet sich erheblich von den vorherigen Gebieten. Saint Emilion liegt hauptsächlich auf Kalksteingrund, was dem Körper und der Struktur des hier angebauten Weins Akzente verleiht. Unterhalb der Kalksteinhänge verbirgt sich Sand, welcher leichtere Weine hervorbringt. In Richtung Pomerol wird der Boden zunehmend schwerer. Dort sorgt der Boden, der an manchen Stellen zunehmend Ton und Sand aufweist für einen schlechten Wasserabzug, welcher sich auf das Wachstum der Reben und somit auch auf die Qualität des Weins auswirkt.
Rebsorten
Die drei Haupt-Rebsorten des großen Anbaugebiets sind Merlot mit ca. 63% Flächenanteil der Rotweinrebsorten, Cabernet-Sauvignon mit ca. 25% und Cabernet-Franc mit ca. 11%. In der Regel wird der Bordeaux-Wein aus mindestens zwei dieser drei Rebsorten gewonnen. Je nach Witterungsverlauf des Jahres kann er sich auch aus bis zu fünf Rebsorten auseinandersetzen. Rotweinsorten wie Petit Verdot oder Malbec spielen dabei weitesgehend eine eher untergeordnetere Rolle. Ein traditioneller Bordeaux ist also in der Regel ein Cuvée verschiedener Rebsorten.
Neben dem den gängigen Rotweinrebsorten, welche 80% der Gesamtanbaufläche einnehmen, kommen 20% den Weissweinsorten zu Gute. Darunter fallen unter anderem Sémillon, welches die wichtigste Rebsorte für Süßweine in Bordeaux ist, Sauvignon Blanc und Muscadelle.
Die Bordeaux-Klassifikationen
In Bordeaux selbst, spielen Lagen eine untergeordnete Rolle. Im Vordergrund steht ein differenziertes System subregionaler und kommunaler Appellationen (AOC, Appellation d’Origine Contrôlée - Schutzsiegel für die kontrollierte Herkunft) und Klassifikationen, welches eine qualitative Hierarchie schafft. Zwar gibt es viele lokale Klassifikationen, jedoch ohne gemeinsame Standards. Innerhalb der Appellationen sorgen die Châteaux für die eigene Identität. Der Begriff Châteaux umfasst dabei große Weingüter wie auch kleine Besitzungen im Keller. Die populärste Klassifikation ist die seit dem Jahre 1855 festgelegte Klassifizierung der Châteaux im Médoc, einschließlich des Chateau Haut-Brion in Graves. Diese Klassifizierung basiert auf den Preisen die deren Weine in den letzten hundert Jahren, erzielt hatten. Früher wurde dabei in erste, zweite, dritte, vierte und fünfte Crus unterteilt. Heute spielt lediglich noch die Unterteilung von Crus Classés, welche die besten Böden einnehmen und deshalb von hoher Qualität zeugen und den übrigen bedeutenden Erzeugern eine Rolle.
Vielfältige Region – Vielfältiger Geschmack
Die französische Halbinsel Médoc liegt nördlich von der Stadt Bordeaux, umfasst eine Strecke von 70km entlang des linken Ufers des Flusses Gironde und besitzt 61 Weingüter. Die trockenen und langlebigen Rotweine aus Médoc glänzen vor allem mit ihrem fruchtigen Bouquet. Weine aus Saint-Émilion sind vollmundiger im Geschmack, der Wein aus Pomerol ist dagegen sanft mit samtigen Tanninen. Pauillac eine Stadt in Médoc, ist bekannt für ihre Premiers Crus. Darunter befinden sich Weine des Château Lafite-Rothschild, Château Latour, Château Mouton-Rothschild. Weitere Premiers Cru Weine bringen das Château Haut-Brion in Pessac – Ortsteil in Graves – und das Château Margaux in Margaux hervor. Premiers Crus können Sie mit Anmeldung selbstverständlich auch bei WEINBÄR erwerben.