Nahe
Das großflächige Weinanbaugebiet Nahe erstreckt sich zwischen Mosel und Rheinhessen. Die Spitzenlagen der Weinbauregion liegen direkt an der Nahe und befinden sich an steilen Südhängen zwischen den Ortschaften Schloßböckelheim und Bad Kreuznach. Eine der bedeutendsten Rebsorten der Nahe ist der Riesling, welcher die qualitativ hochwertigsten Weine hervorbringt. Ihre Stilistik erinnert an die mineralische, rassige und frische Note des Moselrieslings ist jedoch in seiner Mineralik deutlich breiter aufgestellt. Rieslinge der Nahe zeichnen sich durch ihre Frucht, Blumen und Kräuteraromatik aus. Weine mit höherer Traubenreife brillieren mit Fülle und Kraft, welche auch die köperreicheren Gewächse aus dem Rheingau, Rheinhessen und der Pfalz mitbringen. Große Gewächse der Nahe dürfen ausschließlich von Riesling bereitet sein. Diese weisen wie die Weine der Mosel eine ausgeprägte Säurenote auf. Wenn auch mit einer etwas reiferen Fruchtigkeit einhergehend. Dies ist jedoch den wärmeren klimatischen Bedingungen geschuldet. Ein hervorzuhebendes Weingut der Nahe ist unter anderem das jung-dynamische und aufstrebende Weingut Jakob Schneider, welches von Jakob Schneider Junior geführt wird, fabelhafte Weine mit klarem Stil und frischer Mineralität kreiert und bereits vom renommierten Weinführer Gault&Millau zum „Aufsteiger des Jahres 2017“ gekürt wurde. Nennenswert ist auch das familiengeführte Traditionsunternehmen Schäfer-Fröhlich, welches seit 2001 Mitglied im VDP (Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter) ist und finessenreiche, elegante Rieslingweine mit charakteristischer, reifer Frucht hervorbringt. Ein weiteres bedeutendes Weingut der Nahe ist das Weingut Dönnhoff, welches mit seinen Spitzenrieslingen aus überwiegend VDP.GROSSE LAGEN und VDP.ERSTE LAGEN Weinliebhaber aus ganz Deutschland begeistert.
Wein von der Nahe - einzigartig vielfältig
Schlosskapelle, Sonnenborn, Paradiesgarten - Das sind die klingenden Namen einiger Großlagen im Nahetal. In ganz Deutschland findet sich kein so vielfältiger geologischer Raum wie dieses Weinanbaugebiet in Rheinland-Pfalz, das sich von der Mündung des Flusses in den Rhein bei Bingen bis südlich in die beiden Täler der Nebenflüsse Glan und Alsenz erstreckt. Diese gehören eigentlich geografisch schon großteils zur Pfalz, werden jedoch zum Anbaugebiet Nahe gezählt und blicken auf eine genauso lange Weinbautradition zurück. Westlich wird das Gebiet vom Hunsrück begrenzt und reicht bis kurz vor Kirn, östlich grenzt es an das Anbaugebiet Rheinhessen. Das Klima ist mild und die Vegetationsperiode entsprechend lang, sodass der Wein eine gute Säure entwickeln kann.
Kulturell und landschaftlich ist die Region sehr reich, nennt sie allein vier bekannte Kurorte ihr Eigen: Das kulturelle Zentrum ist Bad Kreuznach, jedoch sind auch Bad Sobernheim, Bad Münster am Stein und Bad Münster-Ebernburg zur Anbauregion zugehörig. Flach- und Hügellagen herrschen im Weinbau vor, gerade um Bad Münster am Stein gibt es jedoch auch Steillagen, in denen die Winzer auch heute noch viel Handarbeit leisten müssen, um den fruchtbaren Böden den exzellenten Wein abzutrotzen.
Ein geologisches Schatzkästchen
Das Nahetal ist nicht mit den angrenzenden Weinanbaugebieten vergleichbar. Die Diversität der Böden hier und die Kleinräumigkeit der nebeneinander liegenden Bodenvarianten sind einzigartig. Über 180 unterschiedliche Böden werden von der Mündung in Bingen am Rhein bis zur mittleren Nahe vermutet und jeder Boden schafft im Zusammenspiel mit der Steigung, der Ausrichtung der Weinlage und der angepflanzten Rebsorte seine ganz individuelle Charakteristik.
Dominieren am unteren Flussabschnitt eher Quarz- und Schieferböden, so findet man weiter oben vorwiegend Porphyr-, Melaphyr- und Buntsandsteinböden. Bei Bad Kreuznach jedoch wächst die Traube auf Verwitterungsböden und tonigen, lösshaltigen und lehmigen Böden. Diese Bodenvielfalt findet ihren Widerhall auch in den dort hergestellten Weinen, die ihre mineralischen oder rauchigen bis fruchtigen Aromen in immer wieder spannenden Kombinationen und Nuancen entfalten. Entsprechend den Untergründen sind ebenso die angebauten Rebsorten divers: Während an der Mosel und im Rheingau der Riesling als Rebsorte dominiert, werden an der Nahe sehr viele unterschiedliche rote und weiße Weinsorten kultiviert. Rund die Hälfte der Anbaufläche werden mit Riesling (27,3 %), Müller-Thurgau/Rivaner (13,4 %) und Dornfelder (10,8 %) bestockt. Die andere Hälfte der Fläche teilt sich auf viele Sorten auf, wie verschiedene Burgunder, Kerner, Silvaner, Gewürztraminer, aber auch neue und unbekanntere Sorten wie die Neuzüchtung Phoenix. Dreiviertel der ca. 4.200 Hektar umfassenden Anbaufläche werden mit Weißwein der unterschiedlichsten Rebsorten bewirtschaftet, ein Viertel mit Rotwein.
Vom Trester bis zum Terroir: Einzigartige Weine entstehen durch Erfahrung, Tradition und Experimentierfreude
Deutschlands Südwesten kann auf eine lange Weinbaugeschichte seit der Römerzeit zurückblicken, so auch das Gebiet zwischen Kirn und Bingen am Rhein. Das deutschlandweit älteste Weingut im Familienbesitz, das Weingut Prinz Salm, keltert auf Schloss Wallhausen nun schon in der 32. Generation exquisiten Nahewein, also seit circa 800 Jahren. Ab dem frühen Mittelalter betrieben dann Klöster in der Region gewerblich Weinbau.
Aber so wichtig in der Region die Weinbautradition ist: Ebensowenig wie die Geologie kann man die Weine, die hier entstehen, über einen Kamm scheren. Die jungen Winzerinnen und Winzer setzen an den unterschiedlichsten Punkten mit ihrer persönlichen Stilistik an. Ob Spontanvergärung wie beim Weingut Schäfer-Fröhlich oder biologisch-dynamische Ausrichtung, wie bei Fuchs-Jacobus. Durchweg produziert man in der Region lieber Klasse statt Masse und ist stolz, ein eigenes Profil zu pflegen. An der Nahe entstehen Weine, die alljährlich Spitzenbewertungen bei Gault&Millau und Eichelmann einfahren. Der Weinsammler kann zudem jedes Jahr die streng auf 1000 Exemplare limitierte Schmuckflasche mit dem "Edelschliff" erwerben, einem jährlich wechselnden örtlichen Spitzenwein, verziert mit einem passenden Edelstein aus Idar-Oberstein